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Modell TL (Cabriolet)

Kabriolett mit zwei Sitzplätzen

Modellbezeichnung: TL

Übername: «Coupé Docteur, Doktorwagen»

Beschreibung:
Die Karosserie basiert ebenfalls auf einer Holzrahmenkonstruktion, auf der die entsprechend getriebenen Karosseriebleche mit Nägel befestigt wurden. Die Form des Hecks ist ähnlich dem des zweiplätzigen Torpédos T2.
Das Fahrzeug besitzt ebenfalls lediglich eine Türe, die sich auf der Beifahrerseite befindet und sich nach vorne öffnen lässt. Beim rechtsgesteuerten Modell entsprechend gegenüber. Die Scharniere sind sichtbar angebracht. Mit einem vorgespannten konischen Verschlussbolzen werden die unerwünschten Vibrationen aufgenommen. Der Türgriff ist T-förmig und von aussen zu betätigen. Das Reserverad ist auf der Fahrerseite angebracht (Aussenseite sichtbar) und bei der Auslieferung mit einem Reifen bestückt.

Modell TL mit geschlossenem Verdeck
Abb. 1: Modell TL mit geschlossenem Verdeck [L85].

Ein sehr komfortabler Sitzbank erlaubt zwei Personen genügend Platz. Im Heck des Fahrzeuges ist ein Gepäckraum angebracht, der von oben zugänglich ist und mit einem Deckel verschlossen werden kann. Zudem befindet sich hinter dem Sitzbank ein weiteres kleines Ablagefach (Handschuhfach) mit Deckel.

Innenansicht bei geschlossenem Verdeck
Abb. 2: Innenansicht bei geschlossenem Verdeck [L28, L342].

Kotflügel und Rahmenverkleidung sind aus Blech gefertigt und schwarz emailliert. Alle vier Kotflügel sind mit Bordüren versehen. Die Trittbretter sind aus Aluminium schwarz bemalen und durch glänzend polierte Längsrippen verstärkt.

Die Lampen sind durch eine vernickelte Verbindungsstange frei einstellbar. Nebst Scheinwerferlicht besteht die Möglichkeit, ein Standlicht einzuschalten. Eine Abdeckschiene (Handlauf) aus Aluminiumprofil umrahmt die Oberkante der Karosserie und ist schwarz bemalen.

Am Boden ist ein schwarzer Bürsten-Teppich verlegt. Die obere der zweiteiligen Windschutzscheibe ist in der Schrägstellung stufenlos regulierbar. Der Drehpunkt liegt im oberen Drittel der Befestigungseinrichtung. Die zwei Seitenfenster sind entweder in der Türe oder in der Karosserie versenkbar. Diese Seitenfenster können auch bei offenem Verdeck hochgestellt bleiben. Sie sind über eine Führung an die Windschutzscheibe angelehnt.

Das Verdeck ist aus Kunstleder ausgeführt sowie mit Verdeckgestängen aus Metall und einer Spreiz-Vorrichtung ausgestattet. Im Innern des Verdecks ist ein Verdeckschoner vorzufinden. Das Verdeck kann von innen aufgeklappt bzw. geschlossen werden. Sitze und Innenausstattung sind aus Kunstleder ausgefertigt.

 

Modell TL auf kurzem Fahrgestell (TL/C2)

Produktionszeit Oktober 1922 bis September 1923

Das Cabriolet basiert auf einem Fahrgestell Typ C2 mit einem Radstand von 2.25m. In der Motorhaube sind 16 Lüftungsschlitze angebracht. Der Motor ist mit einer Magnetzündung ausgestattet. Das Armaturenbrett ist aus Aluminium mit Zapfenschliff gefertigt und mit wenigen Instrumenten bestückt.
Im Heck des Fahrzeuges ist ein Gepäckraum mit einer grossen Öffnung versehen, der von oben zugänglich ist und mit einem gossen Deckel verschlossen werden kann. Die Gepäckraumöffnung ist grösser als beim Modell T2, somit konnten keine Gepäckträger montiert werden. Auf der Seite des Beifahrers ist der Sitzbank leicht zurückversetzt.

Modell TL mit offenem Verdeck
Abb. 3: Modell TL mit offenem Verdeck [L342].

Das Trittbrett aus Aluminium misst 170 x 880 mm. Die Holzrahmenkonstruktion wird hinten durch zwei seitlich angebrachte gebogene U-Profilen verstärkt. Die Raddimension der Hochdruckreifen betragen 700 x 80.

Innenansicht mit offenem Verdeck
Abb. 4: Innenansicht mit offenem Verdeck [L28, L342].

Anfänglich ist nur die gelbe Farben im Angebot, gemäss [L478] kommt ab Januar 1923 braun "havane" und später (ab Sommer) noch blau hinzu. Felgen, Kotflügel, Lampen usw. sind schwarz.

Farbton Oberflächenschutz Betroffene Teile
 
Farbe schwarz Kotflügel, Rahmenverkleidung, Felgen, Fensterhalter, Nummernschildblech, Abdeckschiene.
     
Farbe gelb und braun (havane), später blau Karosserie, Motorhaube.
 
Kunstleder schwarz Sitzbank, Rückenlehne, Seitenverkleidungen.
 
Vernickelt Kühlerhaube, Lampe, Lampenverbindungssstange, Lenksäule, Tankdeckel, Fensterrahmen, Zierschiene hinter Motorhaube, Motorhaubenfestzieher, Fensterrahmen
Modell TL in dunkler Farbe
Abb. 5: Modell TL in dunkler Farbe mit Hochdruckreifen und geöffnetem Verdeck [L50].
Gepaeckraumdeckel grossGepaeckraumdeckel gross Draufsicht
Abb. 6: Grosse Gepäckraumöffnung beim TL auf kurzem Fahrgestellt [L178].

 

Modelle TL auf langem Fahrgestell (TL/C3)

Produktionszeit Oktober 1923 bis Mai 1926

Ab den 1924er-Modellen wird eine Änderung am Fahrgestell vorgenommen. Dabei wird der Rahmen vom Fahrgestell verlängert und über der Hinterachse entsprechend hochgezogen und hinten durch eine Traverse geschlossen. Der Chassistyp C3 basiert nun auf einem Radstand von 2.35m. Die Verstärkung in der Karosserie ist somit nicht mehr erforderlich. Die Karosserie wurde ebenfalls um 10cm verlängert, welches optisch am grösseren Abstand zwischen Reserverad und hinteren Kotflügel ersichtlich ist. Das Trittbrett aus Aluminium misst jetzt 170x980mm. Ab diesem Zeitpunkt werden die Reibungsdämpfer (Hartford Typ 100) an der Hinterachse zuerst längs und später quer zu Fahrgestell angeordnete [L78]. Auf vielseitigen Wunsch der Kunden wird gemäss der Händlerorientierung vom März 1924 [L172] die Gepäckraumöffnung bei den 1924er-Modellen identisch der vom Torpédo modifiziert, so dass auch die als Zubehör erhältlichen Gepäckträger montiert werden konnten. Das Armaturenbrett ist nun aus Mahagoniholz gefertigt. Die erste Ausführung der Mahagoni-Leiste oberhalb des Armaturenbrettes sowie diese an den Seiten wurde mit einem Filet versehen und später durch solche mit zwei Filets abgelöst. Die Innenausstattung wird für bordeauxrote Fahrzeuge aus rotem, für havane-farbige aus braunem oder für blaue aus schwarzem Kunstleder angeboten. Die Innenseiten sind beidseitig mit Taschen versehen.
Alle Fahrzeuge sind ab Juni 1924 mit den von MICHELIN eingeführten Niederdruckreifen "Comfort" und den entsprechenden Wulstfelgen (715x115) ausgestattet [L386]. Das Kühlsystem wird ab 1. Juni 1925 durch einen Ventilator verbessert [L61].

TL mit flachen Kotflügeln und offenem Verdeck
Abb. 7: Modell TL mit konventionellen "flachen" Kotflügeln und offenem Verdeck [L23].
TL mit flachen Kotflügeln und geschlossenem Verdeck
Abb. 8: Modell TL mit konventionellen "flachen" Kotflügeln und geschlossenem Verdeck [L23].
Innenansicht des Modells TL
Abb. 9: Innenansicht des Modells TL [L31].

Der Sitzbank weist keine Versetzung mehr auf. Die gelbe Farbe wird durch bordeauxrot (maron) und dunkelblau (bleu canon) abgelöst. In der braunen Farbe (havane) ist das Fahrzeug weiterhin erhältlich.

Farbton Oberflächenschutz Betroffene Teile
 
Farbe schwarz Kotflügel, Rahmenverkleidung, Felgen, Fensterhalter, Nummernschildblech, Abdeckschiene.
     
Farbe bordeaux-rot, blau, braun (havane) Karosserie, Motorhaube.
     
Kunstleder rot, schwarz und braun. Verdeck, Sitzbank, Rückenlehne, Seitenverkleidungen, Taschen.
 
Vernickelt Kühlerhaube, Lampenringe, Lampenverbindungssstange, Lenksäule, Tankdeckel, Fensterrahmen, Zierschiene hinter Motorhaube, Motorhaubenfestzieher, Fensterrahmen.

Ab Februar 1925 wird das Cabriolet mit tiefgezogenen (runden) Kotflügeln und ab Juli 1925 mit einer neuen Hinterachse mit ovalem Differentialgehäuse ausgestattet. Der bisherige Windschutzscheibensystem von DUVIVIER wird zur gleichen Zeit fortan durch das System von Citroën ersetzt. Optisch sind, ausser dem Fensterhalter und Handgriff, keine grosse Unterschiede festzumachen, mechanich sind sie jedoch untereinander nicht austauschbar.

TL mit runden Kotflügeln und offenem Verdeck
Abb. 10: Modell TL mit tiefgezogenen "runden" Kotflügeln und offenem Verdeck [L77].
TL mit runden Kotflügeln und geschlossenem Verdeck
Abb. 11: Modell TL mit tiefgezogenen "runden" Kotflügeln und geschlossenem Verdeck [L77]
(es handelt sich um eine Fotomontage, die auf Abb. 8 basiert).

Anmerkung:
Die von MICHELIN entwickelten Halbtiefbettfelgen (Bibendum, 12x45) sind erst 1927 erhältlich und ersetzten in den laufenden Jahre die Wulstfelgen, der noch im Einsatz stehenden Fahrzeuge [L308]. Diese Felgen wurden ursprünglich nie ausgerüstet. Von MICHELIN waren in der Epoche die Wulstreifen lediglich bis 1945 verfügbar [L429, L430].